Was ist eine Rechenschwäche - Dyskalkulie - Rechenstörung?

Betroffene erreichen trotz intensivem Lernaufwand nicht das schulische Leistungsniveau und fallen keineswegs nur durch falsche Ergebnisse auf. 

 

Dyskalkulie betrifft auch normal intelligente Menschen, die über einen längeren Zeitraum Schwierigkeiten beim Rechnen zeigen. Kinder mit guten kognitiven Ressourcen werden oft erst spät erkannt. 

 

Rechenschwache haben ein unzureichendes Verständnis für Zahlen, Mengen, Zahlenräume und Grundrechenarten. Sie verharren häufig beim Zählen und kommen den steigenden schulischen Anforderungen immer weniger nach.

 

Rechenschwache Jugendliche und Erwachsene leiden oft jahrelang mit negativen Auswirkungen auf ihre persönliche, schulische und berufliche Entwicklung.

 

Eine frühzeitige Förderung verhindert psychische Auswirkungen, Schulverweigerung, Versagensängste, psychosomatische Symptome wie Kopf-und Bauchschmerzen sowie Konflikte zwischen Eltern und Kindern.

Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um Rechenstörungen wirksam zu begegnen. 

 

Wenn man auf einer bestimmten Stufe was Wesentliches nicht verstanden und gefestigt hat, dann wird es auf einer höheren Stufe zu Folgeschwierigkeiten kommen. 


Symptome - wie äussert sich eine Dyskalkulie?

  • Häufig wird zählend gerechnet.
  • Bei Plus- und Minusaufgaben ist das errechnete Resultat oft um eine Zahl daneben.
  • Rechenarten werden verwechselt.
  • Zehner und Einer werden vertauscht: 

24 statt 42

  • Falsche Lösungen bleiben unerkannt:

200:2 = 1.

  • Umgang mit Grössen (Gewichte, Längenmasse, Geld, Uhrzeit etc.) ist erschwert.
  • Geübtes geht nach kurzer Zeit vergessen.
  • Transferleistungen sind nicht möglich. Nach 2 + 6 wird 12 + 6 erneut gezählt.
  • Minus- und Geteiltrechnungen bereiten besonders Mühe.
  • Betroffene rechnen nach Schema. Verändert sich die Aufgabenstellung, wissen sie nicht mehr, was sie tun sollen.
  • Zehner-, Hunderter-, Tausenderübergänge bereiten Mühe.
  • Zehner-, Hunderter-, Tausenderübergänge bereiten Mühe.
  • 1x1 Reihen müssen immer wieder erneut hochgezählt werden und sind nicht automatisiert.
  • Das Verständnis von Sachaufgaben ist erschwert. 
  • Mühe bei räumlicher und/oder zeitlicher Orientierung.
  • Braucht bei Hausaufgaben Hilfe.
  • Wirkt unkonzentriert und macht scheinbare Flüchtigkeitsfehler.
  • Arbeitet ungewöhnlich langsam.
  • Die Hausaufgabensituation ist angespannt.
  • Abneigung und Angst gegenüber Math.
  • Angst vor Mathematikprüfungen.
  • Wenig oder gar kein Verständnis für Mengen und Zahlen.
  • Rechenabläufe werden "mechanisch" durchgeführt, aber nicht verstanden.

Keines dieser Anzeichen ist allein ein eindeutiger Nachweis für das Vorhandensein einer Dyskalkulie. Das Fehlen eines Symptoms bedeutet ebenfalls nicht zwangsläufig, dass keine Dyskalkulie vorhanden ist.


Die Dyskalkulietherapie:

Der Beginn einer Dyskalkulietherapie ist durch eine gründliche Diagnostik ausgezeichnet. Dieses Profil dient als Leitfaden für die Therapieplanung, die einen systematischen und schrittweisen Ansatz erfordert.

Eine ausführliche Diagnostik zeigt, was bereits beherrscht wird und was es in der Dyskalkulietherapie noch zu erarbeiten gibt. Wir orientieren uns während der Dyskalkulietherapie am Entwicklungsstand des Kindes.

 

Diverse Denk- und Verhaltensmuster müssen durch neue tragfähige ersetzt werden. Ein wichtiger Unterschied zu Schule und Nachhilfe.

 

Nur wenn wir wissen, wie ein Kind über Zahlen, Stellenwerte, Rechenoperationen denkt, können wir sinnvolle Fördermassnahmen von nicht zielführenden Massnahmen unterscheiden.

Massnahmen, welche sich nicht intensiv mit dem Rechnen auseinandersetzen, gelten als Irrweg Nummer 1. 

 

Rechenstörungen spielen sich nicht nur auf der kognitiven Ebene ab, sondern betreffen unweigerlich die Person in ihrer gesamten Persönlichkeit!

 

Die Dyskalkulie wächst sich nicht aus. Erwachsene mit Dyskalkulie haben in Beruf und Alltag mit Einschränkungen zu kämpfen. 

 

Die Dyskalkulietherapie erfolgt in Einzelsitzungen und richtet sich auch an betroffene Jugendliche und Erwachsene.

Warum führt vermehrtes Üben nicht zum gewünschten Erfolg?

Wenn das Verständnis für Mengen, Zahlen und Rechenoperationen fehlt, erweist sich alleiniges Erklären und Üben als wenig effektiv. 

Es wird oft zu viel geübt und meist nicht zu wenig!

Die Abneigung gegenüber der Mathematik wird durch das ständige Wiederholen von Unverstandenem verstärkt.


Unterschiede zwischen Therapie und Nachhilfe

Nach einer umfassenden Abklärung der Rechenleistungen können geeignete Fördermöglichkeiten gemeinsam festgelegt werden.

In der Nachhilfe wird am aktuellen Stoff der Schule gearbeitet. Wissenslücken werden nochmals erklärt und geübt.

 

Zu Beginn der Therapie steht jedoch nicht der Schulstoff im Vordergrund. Wir kehren zurück zu den Grundlagen der Mathematik und legen besonderen Wert auf die zahlreichen Kompensationsstrategien. Diese Strategien können oft dazu führen, dass Betroffenen Schwierigkeiten haben, das Gelernte wirklich zu verstehen.